
Klima & COP 27 – was können wir tun?
Die Weltklimakonferenz COP27 in Sharm el-Sheik steht vor der Tür und die Weltgemeinschaft macht die jährliche Bestandsaufnahme, wo wir stehen. Laut Berechnungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) steuern wir mit der derzeitigen Politik auf einen Temperaturanstieg von 2,8°C bis zum Ende des Jahrhunderts zu. Berücksichtigt man außerdem die Reduktionszusagen aller Länder, die noch nicht in Gesetze und Regulierung überführt wurden, reduziert sich die Erwärmung auf 2,4 bis 2,6 °C.
Das ist zwar ein Fortschritt – vor einigen Jahren war noch ein Temperaturanstieg von bis zu 4°C und mehr ein plausibles Szenario. Dennoch bleibt die Politik damit weit hinter dem Ziel des Pariser Klimaabkommens zurück, die Erwärmung auf unter 1,5 bis 2°C zu begrenzen – also dem Ziel, das Wissenschaftler für notwendig halten, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden. Der “State of Climate Action 2022”-Bericht stellt beispielsweise fest, das keiner der 40 untersuchten Indikatoren auf Kurs ist, um das 1,5°C-Ziel zu erreichen. Gleichzeitig vermeldet die Weltwetterorganisation (WMO) neue Höchstwerte der Konzentration der drei wichtigsten Treibhausgase in der Atmosphäre (Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid).
Was können wir also tun? Oft wird auf die Verantwortung des Einzelnen verwiesen – Energie sparen, weniger fliegen, weniger Fleisch essen etc. Ohne Frage sollten wir alle verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen, gerade in der jetzigen Zeit, in der Energie teuer und Gas knapp ist. Aber die Wahl- und Einflussmöglichkeiten des Einzelnen sind begrenzt; selbst radikale persönliche Einschnitte – denen viele auch nicht folgen wollen oder können – werden nur ein wichtiger Beitrag, aber nicht die Lösung des Problems sein.
Die ganz großen Hebel der Veränderung finden sich nämlich an anderer Stelle: Ein Großteil unseres ‘ökologischen Fußabdrucks’ – die Art, wie wir wohnen, arbeiten, uns fortbewegen und ernähren – ist über Jahrzehnte durch die politische Setzung von Rahmenbedingungen für unsere Gesellschaft und Wirtschaft geprägt worden. Vieles ist aus Sicht der Einzelnen geradezu ‘zementiert’ – wie z.B. die unzureichende Dämmung und fossile Beheizung der großen Mehrheit aller Mietwohnungen und öffentlichen Gebäude. Es ist eigentlich offensichtlich: Viele der Strukturen in unserer Gesellschaft und Wirtschaft können wir nur durch systemischen Wandel auf einen zukunftsfähigen Stand bringen.
Das klingt weit weg? Wie eine Aufgabe der Politik, der Verwaltung, der Industrie, auf die wir kaum Einfluss haben? Eine Möglichkeit lassen wir dabei oft außer Acht – effektives Spenden. Rutger Bregman hat im Interview mit uns kürzlich noch einmal hervorgehoben, wie viel Gutes wir mit Spenden bewirken können. Das gilt auch für den Klimaschutz. Mit jedem gespendeten Euro an hoch wirksame Klimaschutzorganisationen, die z.B. für politischen und technologischen Wandel eintreten, lassen sich ca. 15-30 mal mehr Emissionen vermeiden als mit klassischen Kompensationsprojekten.
Auf effektiv-spenden.org stellen wir Spendenorganisationen im Bereich Klimaschutz vor, die extern evaluiert wurden und ihre Wirkung in den vergangenen Jahren bereits unter Beweis gestellt haben. Auch bei COP27 werden sie sich einbringen. Schon mit einer kleinen Spende an diese Organisationen oder an unseren Klimaschutz-Fonds können wir alle unseren Beitrag zum Klimaschutz also deutlich verstärken.
Weitere Spenden-Tipps
Die besten Lösungen sind um ein Vielfaches wirksamer als andere
Eine Spende an eine hochwirksame Organisation in einem relevanten Themenfeld erreicht leicht 100 Mal oder mehr viel Gutes als eine durchschnittliche Spende – eine großartige Nachricht für Spender, die mit ihrem Geld möglichst viel erreichen möchten.
Geldspenden sind besser als Sachspenden
Sachspenden verursachen in der Regel hohen Logistikaufwand. Zudem treffen sie häufig nicht exakt die Bedürfnisse der Zielgruppe.
Der Spendenmarkt funktioniert nicht
Die Marktmechanismen der freien Wirtschaft greifen im Spendenmarkt nicht. Daher ist es umso wichtiger, dass Hilfsorganisationen professionell evaluiert und miteinander verglichen werden.
Verwaltungskosten: Ein schlechter Grund zu spenden
Es gibt keinen Produktvergleich in dem auf die Verwaltungskosten der Hersteller eingegangen wird. Warum glauben viele Menschen, dass das beim Spenden anders sein sollte?
Vom (Un-)Sinn der Spendensiegel
Spendensiegel überprüfen nur die Einhaltung von Mindeststandards, sagen aber nichts darüber aus, wo man mit seiner Spende am meisten bewirken kann. Wir wollen das ändern.
Wie viel soll ich spenden?
Nichts, 1%, 4% oder 10% des eigenen Einkommens oder Vermögens? Soviel wie man Kirchensteuer zahlen würde? Was sagen die Philosophen und Religionen und wie viel spendet der Autor selber?
Intransparenz im gemeinnützigen Sektor
Der gemeinnützige Sektor in Deutschland ist extrem intransparent. Niemand weiß wie viele gemeinnützige Organisationen es überhaupt gibt geschweige denn wie viel Geld diese von wem erhalten.
Kinderpatenschaften:
Macht es Sinn zu spenden?Viele Hilfsorganisationen werben mit Kinderpatenschaften. Ist das seriös oder nur irreführendes Marketing? Was steckt wirklich dahinter und gibt es bessere Wege zu helfen?
CO2-Kompensation – Eine Kritik
CO2-Kompensation klingen gut, aber oft werden damit wenig effektive Projekte finanziert. Wir erklären, wie man mit jedem Euro 100-mal mehr CO2 vermeiden kann.
Katastrophenhilfe: Eine kritische Betrachtung
Nichts beeinflusst das Spendenverhalten mehr als medial präsente Katastrophen, aber könnte man nicht viel mehr Menschen helfen, wenn man sich medial vernachlässigten Katastrophen zuwendet.
Entwicklungshilfe bringt doch nichts…
Immer wieder liest man , dass Entwicklungshilfe nichts bringen würde oder sogar kontraproduktiv sei. Das stimmt nur bedingt. Es kommt auf die Art der Entwicklungshilfe an, das sagen auch Kritiker.
Machen zweckgebundene Spenden Sinn?
Auch bei zweckgebundene Spenden hat man selten Einfluss wohin das Geld wirklich fließt und im schlimmsten Fall zwingt man die Organisation es sinnlos auszugeben.
Drei Dinge,die beim Spenden wichtig sind
Die meisten Menschen treffen ihre Spendenentscheidung spontan. Man wird auf der Straße angesprochen, erfährt im Bekanntenkreis von einem Projekt oder spendet an eine große, bekannte Organisation.
Philanthropie- und Spendenberatungen in Deutschland
Welche Anbieter für Spenden- und Philanthropieberatungen gibt es im deutschen Sprachraum – und was bieten sie an?